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Qualitätskreislauf

Der Qualitätskreislauf ist ein grundlegendes Prinzip von QMS.

Der Qualitätskreislauf beschreibt die vier Phasen eines Qualitätsentwicklungsprozesses und hilft der Schulleitung, Lehrenden-Teams und einzelnen Lehrenden dabei, Schule und Unterricht laufend zu verbessern. 

Nach diesem Modell werden Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekte zunächst sorgfältig geplant und danach möglichst professionell und effizient umgesetzt. In der nächsten Phase wird überprüft, ob die in der Planungsphase definierten Ziele und deren Umsetzung tatsächlich funktioniert und zu den erhofften Ergebnissen geführt haben. Für diese Überprüfung stehen Evaluations- und Feedbackinstrumente zur Verfügung. In der letzten Phase schließlich werden Schlussfolgerungen gezogen und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse Ziele und Maßnahmen beibehalten oder Verbesserungen eingeleitet. 

Q Kreislauf rgb L

Der Qualitätskreislauf folgt der Idee der kontinuierlichen Verbesserung (nach Deming/Shewhart), welche eine Grundlage aller Qualitätsmanagementsysteme ist. Nach jedem durchlaufenen Kreislauf beginnt ein neuer.

Das Erklärvideo zum Qualitätskreislauf

Klicken Sie auf  den Pfeil ("Play"), um sich ein kurzes Erklärvideo zum Qualitätskreislauf anzusehen. Mit dem Klick stimmen Sie zu, dass das Video über VIMEO abgespielt wird! Zum Vergrößern klicken Sie auf das Vollbildsymbol Zeichen Vergroessern

Video auf RQB Vimeo-Kanal; Dauer: 2 min 55 sec

URL: https://vimeo.com/908219875

letzte Aktualisierung: 03.06.2024

Rechtliche Grundlagen

Hier finden Sie relevante rechtliche Grundlagen zu QMS:

Zu Bildungscontrolling/Qualitätsmanagement:

Das Bildungsdirektionen-Einrichtungsgesetz (BD-EG) behandelt das Thema Qualitätsmanagement in § 5 (Bildungscontrolling); BGBl. I Nr. 138/2017 vom 15.9.2017. BD-EG

In einem Erlass des BMBWF vom 21. Dezember 2020 wird der Beginn der Implementierung von QMS, das Inkrafttreten des Qualitätsrahmens für Schulen mit Jänner 2021 und die Durchführung von siQe bis Ende Juni 2021 festgelegt: Erlass GZ 2020-0.810.773

Die Implementierungsphase 2 in den Schuljahren 2021/22 und 2022/2023 regeln ein weiterer Erlass des BMBWF vom 3. November 2021 mit GZ 2021-0.752.306  sowie ein Ergänzungserlass vom 25. April 2022 mit GZ 2022-0.243.964.

Zu Aufgaben in QMS:

  • Schulleitung: Im Schulunterrichtsgesetz (SchUG), § 56 (2); BGBl. I Nr. 29/2011 vom 20.5.2011, ist Qualitätsmanagement als Aufgabe der Schulleitung bzw. Schulcluster-Leitung benannt. SchUG §56
  • SQM (Schulqualitätsmanager/innen): Im 3. Teil der Verordnung betreffend das Schulqualitätsmanagement (SQM-VO), StF: BGBI. II Nr. 158/2019, sind die Aufgaben für die SQM in den Bildungsregionen benannt. SQM-VO
  • Leitung einer Bildungsregion: Im 2. Teil der Verordnung betreffend das Schulqualitätsmanagement (SQM-VO), StF: BGBI. II Nr. 158/2019, sind die Aufgaben der Leiterin oder des Leiters einer Bildungsregion benannt. SQM-VO

 Quelle: RIS - Rechtsinformationssystem des Bundes https://www.ris.bka.gv.at

 

letzte Aktualisierung: 28.4.2022

QMS-Modell und Instrumente

QMS-Modell und Instrumente
Über QMS

Das QMS-Modell erklärt die Struktur und den Aufbau des Qualitätsmanagementsystems für Schulen.

Das QMS-Modell verdeutlicht, wie die verschiedenen (Gruppen von) schulischen Akteurinnen bzw. Akteuren und die Instrumente miteinander in Verbindung stehen. Das Erklärungsmodell für QMS lässt sich grafisch in einer Matrix darstellen (klicken Sie die Kreise mit dem Plus an, um mehr über die einzelnen Instrumente bzw. Datenquellen zu erfahren):

(zum Vergrößern der Originaldatei hier klicken)

QMS fokussiert auf drei (Gruppen von) Akteurinnen bzw. Akteuren: die Schulleitung (sie steht für die Schule als Organisation), Lehrenden-Teams und einzelne Lehrende. Unter Lehrenden-Teams werden bereits bestehende Teams (z. B. Jahrgangsteams, Fachteams, Qualitätsteams) verstanden.

Diesen drei (Gruppen von) Akteurinnen bzw. Akteuren werden Instrumente zugeordnet, und zwar über drei Kategorien: Unter „Wofür wir stehen …“ sind Instrumente zu finden, die sich mit Zielen und Werten beschäftigen. Unter „Wie wir arbeiten …“ geht es um Instrumente des Projekt- und Prozessmanagements an der Schule, also um jene Instrumente, mit denen die geplanten Ziele und Werte umgesetzt werden. Die Kategorie „Woran wir erkennen, was wir erreichen ...“ widmet sich schließlich den Ergebnissen und Wirkungen, die jeweils erreicht werden.

Eingebettet ist das QMS-Modell in den Qualitätsrahmen für Schulen. Er stellt die inhaltliche Basis dafür dar, was in QMS umgesetzt bzw. thematisch bearbeitet wird.

Fertiggestellte und in Arbeit befindliche Instrumente: 

Auf der Ebene der Schule:

 Auf der Ebene der Lehrenden-Teams:

 Auf der Ebene der/des einzelnen Lehrenden:

letzte Aktualisierung: 05.02.2024

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Ziele und Funktionen von QMS

Welche Funktionen umfasst QMS?

Qualitätsmanagement bedeutet, im Schulalltag und bei der Steuerung von Entwicklungs­vorhaben geplant und reflektiert vorzugehen. QMS umfasst insbesondere folgende zwei grundlegende Funktionen[1]:

  • Qualitätsentwicklung: QMS unterstützt eine systematische und zielgerichtete Schul- und Unterrichtsentwicklung[2].
  • Qualitätssicherung: Die Qualität und Wirksamkeit von schulischen Prozessen und Ergebnissen werden nachgewiesen und belegt.

Verschränkt man diese beiden grundlegenden Funktionen (Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung) mit den drei Perspektiven, auf die sich das QMS bezieht (Schule als Organisation, Lehrenden-Teams und einzelne/r Lehrende/r), so ergeben sich daraus sechs Anwendungsfelder von QMS (siehe Abbildung). Eine wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit von QMS liegt darin, diese sechs Anwen­­dungsfelder systematisch und sinnvoll miteinander in Beziehung zu setzen.

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Zum Vergrößern hier klicken

Organisationale Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung

  • QMS fördert und unterstützt die Qualitätsentwicklung der Schule als Organisation. Im Mittelpunkt steht dabei die Weiterentwicklung der schulischen Prozesse sowie die Ver­besserung der Ergebnisse und Wirkungen der Schule. Evidenzen über die Qualität von Schule und Unterricht werden genutzt, um Entscheidungen in Bezug auf die Schule und die Lernenden begründet treffen zu können.
  • QMS stellt sicher, dass regelmäßig Nachweise über die Qualität und Wirksamkeit der Prozesse und Ergebnisse der Schule erbracht werden. Die Qualitätssicherung dient zum einen der organisationsinternen Selbstvergewisserung, zum anderen der Rechen­schaftslegung[3] gegenüber anderen, z.B. gegenüber der Schulaufsicht, Schulpartner/inne/n oder der interessierten Öffentlichkeit.

Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Lehrenden-Teams

  • Systematische Schul- und Unterrichtsentwicklung erfordern professionelle Zusammen­arbeit. Die regelmäßige unterrichtsbezogene Zusammenarbeit in Lehrenden-Teams hat das Ziel, den Unterricht lernwirksam zu gestalten und zugleich die Lehrenden in ihrer Arbeit durch gegenseitige kollegiale Unterstützung zu entlasten. Die Weiterentwicklung im und als Team bedeutet, kontinuierlich die Qualität der Kooperationsprozesse und der Ergebnisse der Arbeit mit den Lernenden voranzutreiben.
  • QMS bietet Instrumente zur Unterstützung von Reflexion, Evaluation und Ergebnissicherung der Teamarbeit – sowohl zur Selbstvergewisserung als auch zur Rechenschaftslegung, z.B. gegenüber Vorgesetzten oder dem Kollegium.

Individuelle Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung

  • QMS fördert und unterstützt das individuelle Lernen der Lehrenden sowie des weiteren pädagogischen und sonstigen Personals mit dem Ziel der laufenden Professionalisierung und Weiterentwicklung des beruflichen Handelns.
  • Die Überprüfung und der Nachweis der Qualität und Wirksamkeit des individuellen beruflichen Handelns dienen zum einen der Selbstvergewisserung, zum anderen der Rechenschaftslegung gegenüber anderen, z.B. gegenüber Vorgesetzten.

Welche Ziele verfolgt QMS?

QMS hat die systematische Gestaltung und Organisation der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Schulen zum Ziel. Es soll sicherstellen, dass sich Schulen aller Schularten als lernende Organisationen verstehen und kontinuierlich weiterentwickeln.

QMS unterstützt dabei, Evidenzen (Informationen, Belege und Daten) über die Qualität von Schule und Unterricht zu generieren und zu nutzen, um Entscheidungen in Bezug auf die Schule und die Lernenden begründet treffen zu können. Evidenzen müssen deshalb nicht nur von der Schul­leitung, sondern auch von Lehrenden-Teams und Lehrenden genutzt werden.

QMS trägt zur Pflege einer Qualitätskultur bei, in der sich qualitäts- und entwicklungsorientierte Haltungen und Einstellungen (z.B. Bereitschaft zur Veränderung, Offenheit für Innovation, Fehlerkultur) entfalten können und wirksam werden.

QMS dient der Umsetzung sämtlicher Entwicklungsvorhaben einer Schule, sowohl zentral vorgegebener Reformprojekte als auch schulspezifischer Anliegen und Konzepte.

Quellen:

Dubs, R. (2005). Die Führung einer Schule: Leadership und Management. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.

Landwehr, N. & Steiner, P. (o.J.). Schulinternes Qualitätsmanagement nach dem Modell Q2E: Funktionenmodell. Online: https://www.q2e.ch/q2e-modell/funktionenmodell/ (17.2.2022).

Rolff, H.-G. (2010). Schulentwicklung als Trias von Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung. In T. Bohl, W. Helsper, H. G. Holtappels & C. Schelle (Hrsg.). Handbuch Schulentwicklung (S. 29-36). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

[1] In Anlehnung an das Q2E-Funktionenmodell (Landwehr, Steiner, o.J.; Dubs, 2005).

[2] Schulentwicklung umfasst Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung (vgl. Rolff, 2010). Die Unterrichtsentwicklung wird hier deshalb eigens nochmals genannt, um klarzumachen, dass durch QMS sowohl die Schulleitung als auch die Lehrenden angesprochen werden.

[3] „Rechenschaftslegung“ wird hier in einem breiten Begriffsverständnis verwendet und reicht von „die eigene Sichtweise darstellen“ über „berichten über“ (z.B. die Verwendung von Sachwerten) bis „sich verantworten für“ (Handlungen, Ergebnisse etc.).

letzte Aktualisierung: 05.02.2024

Akteurinnen und Akteure

Ein wesentliches Grundelement von QMS: die Personen bzw. Personengruppen, die QMS anwenden oder eine Funktion haben. Und wer fragt wen, wenn sie/er sich an die richtige Stelle wenden soll?

Die folgenden zentralen Akteurinnen und Akteure haben spezifische Aufgaben und Funktionen im QMS, die in Aufgabenprofilen festgehalten wurden:

Die Aufgaben der Schulqualitätsmanager/innen (SQM) in QMS sind in der Verordnung betreffend das Schulqualitätsmanagement (SQM-VO, §§ 5 ff.) geregelt. Sie arbeiten in regionalen Teams (Bildungsregionen) oder im Fachstab. Eine Landkarte der Bildungsregionen in Österreich mit entsprechenden Verweis auf die zuständigen Schulqualitätsmanager/innen (SQM) und Qualitäts- Regionalkoordinator/inn/en (Q-RK) findet sich unter dem Punkt „Governancestruktur in den Bildungsregionen“. 

Die Pädagogischen Hochschulen (PHn) sind für die QMS-spezifische Fort- und Weiterbildung zuständig; für die QMS-spezifische Lehrer/innen-Ausbildung sind die Pädagogischen Hochschulen und die Universitäten im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereichs verantwortlich. Die Schulentwicklungsberater/innen (SEB) an den PHn unterstützen die Schulen in der Schulentwicklung. Auf der Unterseite zur Aus-, Fort- und Weiterbildung wird eine Übersicht zu ersten Informationen des QMS-spezifischen Bildungsangebots der Pädagogischen Hochschulen gegeben. 

Die Referenzstelle für Qualität in der Allgemein- und Berufsbildung OeAD | RQB ist projektverantwortlich für Teile des Unterstützungssystems.

Die Gesamtkoordination von QMS liegt bei der Abteilung III/5 - Qualitätsentwicklung und -sicherung des BMBWF.

Eine RESONANZGRUPPE berät das BMBWF mit ihrer wissenschaftlichen Expertise und gibt regelmäßig Rückmeldungen. Die Resonanzgruppe hat sich im September 2021 mit den folgenden Mitgliedern konstituiert:

  • Gerold Brägger, M.A.: Leiter und Gründer der Plattform IQES online und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch., Winterthur (CH) - Mitglied seit Februar 2024
  • Priv.-Doz.in Dr.in Barbara Herzog-Punzenberger: Rektorin der Pädagogischen Hochschule Wien (AT)
  • Martina Krieg, M.A.: Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, Kanton Luzern (CH)
  • Mag. Erich Svecnik: Leiter des Referats 1/4 – Evaluation und Begleitforschung am IQS – Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen, BMBWF (AT)
  • Dr.in Cornelia Wagner-Herrbach: Arbeitsbereich Wirtschaftspädagogik, Humboldt-Universität zu Berlin (D)
  • Univ.-Prof. Dr. Karl Wilbers: Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (D)

Ehemalige Mitglieder der Resonanzgruppe:

  • Dr.in Martina Diedrich: Direktorin des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ), Hamburg (D) -Mitglied bis Dezember 2023

Wohin wendet man sich bei Fragen?

Für Fragen der Akteurinnen und Akteure gibt es zielgruppenspezifische Ansprechpersonen:

  • Lehrende wenden sich an den/die Q-SK ihrer Schule
  • Schulleiter/innen wenden sich (je nach Art der Fragestellung) an den/die Q-SK ihrer Schule oder an ihre/n SQM
  • Q-SK wenden sich an den/die Q-RK ihrer Bildungsregion
  • Q-RK wenden sich an das BMBWF, Abteilung für Qualitätsentwicklung und -sicherung
  • SQM wenden sich an das BMBWF, Abteilung für Qualitätsentwicklung und -sicherung

 

letzte Aktualisierung:  12.04.2024

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