Hilfreiches für die Qualitätsarbeit 5 (06.03.2025)

Schulleitungen und Q-SK arbeiten regional vernetzt an Schulqualität
Beitrag von Thomas Zoller (Q-RK in der Bildungsregion Oststeiermark)
1. Die Ausgangslage
In der Bildungsregion Oststeiermark gibt es viele Formate, in welchen sich die QMS-Akteurinnen und Akteure austauschen. Bislang waren diese Treffen innerhalb der Funktionen organisiert:
- Schulleitungen und
- Qualitäts-Schulkoordinatorinnen und -koordinatoren
Die zentrale Bedeutung der beiden Aufgaben spiegelt sich in den Aufgabenprofilen wider:
Die kontinuierliche Entwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität ist Aufgabe des gesamten Kollegiums und liegt in der Führungsverantwortung der Schulleitung. Die Schulleitung hat die Aufgabe, das Qualitätsmanagement (QM) der Schule strategisch zu planen und zu steuern, um für eine systematische, evidenzorientierte Qualitätsentwicklung und -sicherung zu sorgen. Durch seine/ihre Haltung und Vorbildfunktion gestaltet und fördert der/die Schulleiter/in eine qualitäts- und entwicklungsorientierte Schulkultur. Im Rahmen des QM wendet die Schulleitung das QMS-Modell mit den Instrumenten für Schulleitung, Lehrenden-Teams und Lehrende an.
Der/Die Qualitäts-Schulkoordinator/in (Q-SK) übernimmt im Rahmen des QM der Schule unterstützende, operative Aufgaben in Teilverantwortung. Er/Sie gehört dem Lehrpersonal der Schule an, verfügt über mindestens drei Jahre pädagogisch-praktische Erfahrung als Lehrkraft und wird von der Schulleitung in diese Funktion eingesetzt. Der/Die Q-SK hat Kenntnisse im Bereich QM und weiß über das QM der Schule gut Bescheid. Er/Sie ist kommunikativ und verfügt über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Organisationsfähigkeit, eine lösungsorientierte Grundhaltung und die Bereitschaft, aktiv an der Pflege einer qualitäts- und entwicklungsorientierten Schulkultur mitzuwirken. Im Rahmen des QM wendet der/die Q-SK das QMS-Modell mit den Instrumenten für Schulleitung, Lehrenden-Teams und Lehrende an.

Für den Schulstandort sind allerdings nicht nur die Funktionen für sich allein, sondern auch das Zusammenspiel der Akteurinnen und Akteure zentral. Diesem Umstand wollte die Bildungsregion Oststeiermark durch ein neues Format Rechnung tragen: „Schulleitungen und Q-SK arbeiten regional vernetzt an Schulqualität“.
2. Das Ziel
Beide Rollen wenden – wie oben beschrieben – das QMS-Modell mit Instrumenten am Schulstandort an. Sie arbeiten somit gemeinsam an einem Ziel: der kontinuierlichen Entwicklung der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die Schulleitung hat dabei leitende, der/die Q-SK unterstützende Funktion. Somit ist es notwendig, dass beide Funktionen am Schulstandort eng zusammenarbeiten.
In einem neuen, gemeinsamen und schulübergreifenden Setting, welches vom regionalen Schulqualitätsmanagement (sprich Abteilungsleiter/in, Schulqualitätsmanager/in und Q-RK) ausgearbeitet wurde, sollte in der Bildungsregion die Vernetzung zwischen SL und Q-SK in der eigenen und über die eigene Schule hinaus ermöglicht werden. Der Rahmen einer solchen Veranstaltung bietet zwei Vorteile:
Erstens können während des Vernetzungstreffens bereits vor Ort konkrete Vorhaben für den eigenen Schulstandort zwischen SL und Q-SK angesprochen werden. Bislang fehlte in den separaten Formaten ein/e – wenn nicht der/die zentrale – Ansprechpartner/in am Tisch, um sich über die Schulqualitätsvorhaben des eigenen Standorts auszutauschen.
Zweitens wird der Austausch mit anderen Schulen über die gelebte Praxis an den Standorten ermöglicht, um sich Anregungen für den eigenen Schulstandort zu holen.
Die anderen Formate der Bildungsregion, in welchen sich die Funktionen SL und Q-SK getrennt austauschen (Dienstbesprechungen und Vernetzungstreffen), sind deshalb nicht obsolet, können aber durch diese regelmäßigen Treffen ergänzt werden, in welchen beide Funktionen anwesend sind.
Kurzum: Das Ziel der Veranstaltung besteht darin, die Zusammenarbeit sowohl zwischen den Akteuren/innen innerhalb der Schulen als auch schulübergreifend in der Region zu vertiefen.

3. Beschreibung des Formats
3.1 Einteilung, Örtlichkeiten und Dauer
Für das Format „Schulleitungen und Q-SK arbeiten regional vernetzt an Schulqualität“ wurden die Schulstandorte in kleinere Regionalteile (max. 25 Schulen pro Termin) eingeteilt, um ein Treffen in Präsenz durchführen zu können.
Die Veranstaltung war für das regionale Schulqualitätsmanagement von zentraler Bedeutung und wurde daher für die Schulleitungen als Dienstbesprechung ausgeschrieben. Bei der Ausschreibung wurde die Mitnahme des SEP, aller Unterlagen zum Q-Handbuch (bspw. Liste mit Prozessen, Prozesse selbst, etc.) sowie eines digitalen Arbeitsgeräts erbeten.
Insgesamt wurden in der Bildungsregion sieben Termine angeboten. Zu sechs Terminen wurden ASO-, MS- und VS-Standorte, zu einem Termin AHS, BHS und PTS eingeladen. Mit dem siebten Termin wollten wir für die Schulstandorte mit Schülerinnen und Schülern ab der 9. Schulstufe und höher einen gemeinsamen Austausch ermöglichen, da diese Schulformen durch die Größe des Lehrkörpers sowie durch die Anzahl der Lernenden an den Standorten mit anderen Herausforderungen konfrontiert sind. Durch diese Einteilung sollte gewährleistet sein, dass schulübergreifender (gemeint ist auch schulartenübergreifender) Austausch sinnvoll möglich ist.
Bei allen Terminen waren AL bzw. SQM sowie der Q-RK der Bildungsregion Oststeiermark vertreten, um die Veranstaltung bestmöglich mit Know-how vonseiten der Schulaufsicht (bspw. Input-Vorträge und Beantwortung von Fragen) und der beratenden Funktion des Q-RK zu unterstützen.
In dreieinhalb Stunden wurde am Nachmittag an zwei Instrumenten gearbeitet: Q-Handbuch und Schulentwicklungsplan.
3.2 Ablauf des Formats
Die Veranstaltung durchläuft im Wesentlichen drei Phasen, die sich in zwei Durchgängen wiederholen:
- Zu Beginn eines Durchgangs wird zum aktuellen Thema ein Input geliefert.
- Anschließend gibt es die Möglichkeit für SL und Q-SK, schulintern zum Input zu diskutieren und an konkreten Vorhaben am Schulstandort zu arbeiten.
- Nun können sich die Akteure/Akteurinnen schulübergreifend zu ihren Ergebnissen austauschen und diese diskutieren.
Die Ergebnisse der Diskussion werden am Ende der Veranstaltung auf einer digitalen Plattform gesammelt.

3.3 An einem Beispiel: Schulentwicklungsplan
Das Instrument SEP wurde im Zuge der Veranstaltung wie folgt behandelt:
- Zunächst wurde in einem Input-Vortrag das Instrument in seiner Zielsetzung und Anwendung wiederholt. Außerdem wurde ein Best-Practice-Beispiel zur Einbindung des Kollegiums in die Zielfindung vorgestellt sowie eine Möglichkeit, die SEP-Ziele und Maßnahmen im Verlauf der drei Jahre mittels Kanban-Board präsent zu halten.
- In der schulinternen Diskussion wurden die SL und Q-SK dazu eingeladen,
- sich dem Qualitätsrückblick zu widmen,
- das Dokument „Ziele finden für den Schulentwicklungsplan“ zu bearbeiten sowie
- erste mögliche Ideen für Ziele zu notieren und zu diskutieren.
- In der schulübergreifenden Diskussion wurde in den Tischgruppen zu Qualitätsrückblick, Stärken und Entwicklungsbedarf sowie zu möglichen künftigen SEP-Zielen diskutiert.
Als Vorteil für die Schulleitungen erwies sich außerdem, dass man bei auftauchenden Fragen gleich bei Abteilungsleitung und SQM konkret nachfragen konnte.
3.4 Evaluation der Veranstaltung
Die Veranstaltung wurde von einem großen Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr positiv bewertet, vor allem die Möglichkeit zur schulinternen und schulübergreifenden Diskussion. Ein Kritikpunkt bestand darin, mehr Zeit für den Austausch zu brauchen. Ein Umstand, dem in kommenden Treffen entsprochen werden kann. Die Reduktion auf ein zu behandelndes Thema könnte hierbei sinnvoll sein. Die Veranstaltung dürfte somit grundsätzlich dazu beigetragen haben, SL und Q-SK in ihrer Arbeit zu unterstützen.
4. Zusammenfassung
Wir erhoffen uns in der Bildungsregion, dass durch das neue Format „Schulleitungen und Q-SK arbeiten regional vernetzt an Schulqualität“ wertvolle Zeit zur Verfügung gestellt werden kann, und zwar in einem Setting, in dem das gemeinsame Verständnis des Zusammenspiels der Akteure/Akteurinnen SL und Q-SK vertieft werden kann. Konkret soll die Veranstaltung auch dazu dienen, an Instrumenten bzw. Projekten der Schule weiterzuarbeiten, um die Zeit produktiv für den eigenen Schulstandort zu nutzen. Im Falle des SEP bei dieser Veranstaltung heißt das: einen abgeschlossenen Qualitätsrückblick und konkrete Ideen für kommende SEP-Ziele.
Für Rückfragen steht gerne zu Verfügung:
Mag. Thomas Zoller:
letzte Aktualisierung: 06.03.2025