Hilfreiches für die Qualitätsarbeit 4 (16.12.2024)
QMS – Quo Vadis? - das steirische QMS-Visionsnetzwerk stellt sich vor
Das Schuljahr 2024/25 hat begonnen, die Pädagogischen Leitvorstellungen sind längst formuliert und umgesetzt, der erste Schulentwicklungsplan im neuen Qualitätsmanagementsystem für österreichische Schulen (QMS) befindet sich im Abschluss, ein neuer in der Planung. Mit dem Aufbau des Q-Handbuchs ist Phase 3 der Implementierung von QMS abgeschlossen, die Umstellung ist erfolgt, alle relevanten QMS-Instrumente stehen für Schulleitung, Lehrenden-Teams und Lehrende zur Verfügung. Wie soll es mit QMS nun weitergehen? Wie sieht QMS in zehnJahren aus? Welchen Herausforderungen werden wir begegnen? Mit diesen und weiteren interessanten Fragen beschäftigt sich das steirische QMS-Visionsnetzwerk.
Im Juni 2023 nutzten die damaligen Qualitäts-Regionalkoordinatorinnen (Q-RK) Manuela Radler und Heidemarie Szyszkowitz die Vielfalt der Bildungsregion Steirischer Zentralraum (BRZR) mit ihren ca. 230 Schulen, an denen rund 280 Qualitäts-Schulkoordinatorinnen und -koordinatoren (Q-SK) im Einsatz sind, und gründeten das QMS-Visionsnetzwerk. Ziel dieses Netzwerks, welches von den aktuellen Q-RK Caroline Rauch und Corinna Rinner weitergeführt wird, ist es, aktive Q-SK an den unterschiedlichen Standorten einerseits für inhaltliche und organisatorische Planungsarbeiten zu gewinnen und andererseits Qualitätsvisionen für die nächsten zehn Jahre zu formulieren. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich hierfür ungefähr zwölf Q-SK aus den verschiedensten Schultypen in der Schule einer Q-RK. Die Teilnahme erfolgt freiwillig, sodass sich neben einem kleineren Kernteam immer neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den zweistündigen Austausch einfinden.
Im Zentrum dieser Treffen steht vor allem die Frage „Was bedeutet Schulqualität in 10 Jahren?“. Das Bildungssystem und somit auch QMS stehen immer wieder vor Veränderungen, sei es durch technologische Errungenschaften, neue pädagogische Ansätze oder gesellschaftliche Entwicklungen. Eine regelmäßige Auseinandersetzung mit der Zukunft von Schulqualität ermöglicht eine proaktive Vorbereitung auf bevorstehende Herausforderungen und Veränderungen. Dabei gilt es sowohl den aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, als auch zukünftigen Herausforderungen standzuhalten und dabei Ressourcen nachhaltig zu planen wie auch einzusetzen.
Was bedeutet dies für die Schulen? Schulen, die eine zukunftsfähige Vision von QMS verfolgen, können ihre Schulentwicklung langfristig stabil und erfolgreich gestalten. Der Einsatz ihrer Ressourcen erfolgt nachhaltig und zielgerichtet, eine zukunftsorientierte Ausrichtung der Infrastruktur und Professionalisierung des Lehrkörpers durch Fort- und Weiterbildungsplanung sichert sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Qualität, wie bereits in der letzten QMS-Post in dem Artikel „10 Erfolgsfaktoren für die gelungene Schulentwicklung“ zu lesen war. Ebenfalls in diesem genannt wurde eine kollaborative Arbeitskultur. Die visionäre Ausrichtung von QMS am Schulstandort ermöglicht die frühzeitige Einbindung aller Akteurinnen und Akteure, was deren Engagement und die Akzeptanz neuer Ideen und Veränderungen fördert. Zusätzlich wird die Berücksichtigung aller Perspektiven ermöglicht. Der Weitblick bietet die Gelegenheit vom Reagieren auf Situationen zu einem Agieren zu wechseln, wodurch künftigen Anforderungen besser standgehalten werden kann. Schulen, welche die Zukunft des QMS aktiv mitgestalten, fördern eine Kultur der Innovation und kontinuierlichen Verbesserung.
Neben den visionären Gedanken beschäftigt sich das QMS-Visionsnetzwerk aber auch mit der Frage „Was braucht qualitative Schule jetzt?“. Es findet eine gemeinsame Bedarfserhebung in Bezug auf Fortbildungen, Vernetzungsformate, Thementage und Ähnlichem sowie eine Reflexion der vorangegangenen Arbeit statt. Hierbei profitieren sowohl Q-RK als auch Q-SK von der heterogenen Zusammensetzung der Teilnehmenden. Der Prozesszyklus im Laufe eines Schuljahres wird in nachfolgender Grafik veranschaulicht.
Prozesszyklus für ein Schuljahr
Durch die kollaborative Herangehensweise werden die Effizienz der Arbeit der Q-RK sowie die schulübergreifende Zusammenarbeit der Q-SK gesteigert. Zusätzlich wird die Kooperation verschiedener Schulen gefördert, eine Zusammenarbeit in Netzwerken angeregt und der Austausch von Good-Practice-Beispielen initiiert, um voneinander zu lernen und mit Ressourcen schonend umzugehen.
Das QMS-Visionsnetzwerk findet seinen Platz in unterschiedlichen Qualitätsdimensionen und -bereichen des Qualitätsrahmens für Schulen. Es kommt zu der gemeinsamen Übernahme von Verantwortung für schulische Qualitätsentwicklung, deren Planung, effiziente Umsetzung und Evaluierung in der Region.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das QMS-Visionsnetzwerk eine wertvolle Plattform für Schul- und Regional-Qualitätskoordinatorinnen und -koordinatoren darstellt, um gemeinsam an der Zukunft der Schulqualität zu arbeiten. Durch die Vernetzung und den Austausch von Ideen und Erfahrungen können die Qualität der eigenen Arbeit verbessert und folglich eine positive Wirkung für die Bildungsregion erzielt werden. Die aktive Mitgestaltung der Q-SK fördert ein gemeinsames Verständnis von Schulqualität in der Region und trägt dazu bei, dass Schulen den Herausforderungen der Zukunft noch besser gewachsen sind.
Wir bedanken uns auf diesem Wege bei jenen engagierten Q-SK der Bildungsregion Steirischer Zentralraum, welche an den bisherigen QMS-Visionsnetzwerktreffen teilgenommen und unsere Arbeit bereichert haben und freuen uns auf den weiteren Austausch!
Für Rückfragen stehen wir gerne zu Verfügung:
Caroline Rauch, MA BEd:
Corinna Rinner, BEd:
letzte Aktualisierung: 16.12.2024